In einem Führungskräftetraining hat mir einer meiner Teilnehmer kürzlich die Frage gestellt:

„Niko, ich wurde ja vom Kollegen zum Vorgesetzten befördert – wie schaffe ich es gegenüber meinen ehemaligen Kollegen Autorität aufzubauen?“

Eine berechtigte Frage, die sich viele Führungskräfte stellen. Egal, ob erfahren, oder noch neu in der Rolle.

… aber ist Autorität wirklich das, was sie an der Stelle benötigen?

Ich habe den Teilnehmer gefragt, ob seine ehemaligen Kollegen ihm als Kollege vertraut haben.

„Klar“ meinte er.

Also fragte ich ihn: „Was glaubst du, passiert mit diesem Vertrauen, wenn du plötzlich einen auf autoritären Chef machst?“

Er dachte kurz nach und meinte dann, dass das Vertrauen wahrscheinlich massiv darunter leidet, da die Kollegen das nicht ernst nehmen würden.

Also schob ich eine weitere Frage hinterher: „Angenommen, deine ehemaligen Kollegen VERTRAUEN dir in deiner neuen Rolle als Führungskraft – bräuchtest du dann noch Autorität?“

Er antwortete mit einem erleichterten Lächeln, und holte direkt zur nächsten Frage aus: „Und wie genau bekomme ich das hin?“.

Folgende fünf Punkte habe ich ihm mit auf den Weg gegeben:

  1. Sorge dafür, dass die Probleme, über die ihr euch früher gemeinsam aufgeregt habt, so schnell wie möglich beseitigt werden.
  2. Binde deine ehemaligen Kollegen mit ein, wenn es darum geht Probleme zu lösen und deinen Bereich voranzubringen. Nutze ihre Expertise.
  3. Begegne ihnen weiterhin auf Augenhöhe.
  4. Höre ihnen zu, und
  5. stehe zu dem, was du versprichst.

Natürlich gibt es unzählige weitere vertrauensbildende Maßnahmen, aber diese 5 sind ein hervorragender Anfang.

Und sie funktionieren selbstverständlich auch, wenn DU vorher nicht selbst Mitarbeiter in der Abteilung warst.

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