In diesem Führungsimpuls werde ich dir von einer Situation erzählen, die ich immer wieder in meinen Coachings erlebe.
So auch diese Woche mit meinem Coachee Alex (nicht sein wirklicher Name und ich habe ihn gefragt, ob ich darüber schreiben darf ).
Alex ist Familienvater und Bereichsleiter in einem großen mittelständischen Unternehmen.
Er bestreitet seine Aufgabe mit Herzblut und Ehrgeiz und ihm ist es wichtig, Themen voranzubringen, um zusammen mit seinen Mitarbeitenden Ergebnisse zu erzielen.
Daher nimmt Alex regelmäßig nicht nur eine, sondern mehrere Extrameilen auf sich.
Was häufig zu langen Tagen führt, nach denen er sich stark erschöpft fühlt.
Mehr als den Abend passiv auf der Couch zu verbringen, ist daher oft nicht drin.
Natürlich würde er seinen Abend lieber aktiv gestalten… seit Monaten nimmt er sich vor, endlich wieder mit dem Joggen zu beginnen. Das hat ihm schließlich früher gut getan.
Und jeden Tag nimmt er sich fest vor, mehr Zeit mit seinen zwei Kindern zu verbringen…
…mit ihnen herumzutollen oder zu spielen.
Das Problem: Das nimmt er sich bereits seit drei Jahren vor und es wird nicht besser.
Eher schlimmer.
Die vielen Extrameilen zehren an seiner Substanz.
Daher ist Alex zu mir gekommen, weil er besser in seiner Selbstführung werden möchte.
Seine Ziele:
- Den Arbeitsalltag effizienter gestalten (vor allem vom Firefighting ins strategische Handeln zu kommen), um früher in den Feierabend zu gehen.
- Die Energie zu haben, qualitativ hochwertige Zeit mit der Familie zu verbringen und auch noch etwas für die Gesundheit zu tun.
Er möchte endlich wieder sein LEBEN NEBEN DEM JOB voll auskosten.
In unserer Coaching-Sitzung letzte Woche meinte Alex:
„Ich weiß, ich müsste mir mehr Zeit für mich nehmen, um meine Energie zurückzubekommen, aber wäre das nicht egoistisch?“
Da ich diese Situation regelmäßig erlebe, habe ich dafür schon eine Metapher parat.
Ich fragte Alex also, ob er während seiner letzten Flugreise bei der Sicherheitsansage an der Stelle aufgepasst hat, an der erklärt wird, wie die Sauerstoffmasken aufzusetzen sind.
Was wird dabei über die Reihenfolge gesagt? Wem soll man die Maske zuerst aufsetzen?
Ich musste nicht mehr viel sagen, denn ich erkannte schon an seinem Gesichtsausdruck, dass Alex es verstanden hatte.
„Um andere NACHHALTIG unterstützen zu können (egal ob Familie, Freunde, die Organisation), muss ich zuerst auf mich selbst achten.“
Denn wie willst du…
… für andere VOLL da sein können,
… im Job performen,
… zufrieden und ausgeglichen sein,
wenn du dir nicht die Zeit nimmst, dafür die notwendige Energie und den Fokus sicherzustellen?
Wenn du dich ebenfalls in diesem Spannungsfeld zwischen „Familie ODER Führungsjob ODER ‘Zeit für mich’“ befindest…
… und das schon seit einiger Zeit
… und du das Gefühl hast, einen dieser Bereiche zu vernachlässigen und dir einredest, dass Zeit für dich egoistisch ist...
… macht es vielleicht Sinn, dass du dich (genau wie Alex) mal mit dem Thema Selbstführung beschäftigst und anfängst, deine Sauerstoffmaske zuerst aufzusetzen.
Für dich.
Für deine Familie.
Lass uns gerne mal sprechen und wir analysieren gemeinsam deine Situation und wie aus
„Familie ODER Führungsjob ODER ‘Zeit für mich’“
ein
„Familie UND Führungsjob UND ‘Zeit für mich’“
wird.
Action Zone
- Wie du aktiv werden kannst -
Beantworte für dich folgende Fragen:
- Welchen Stellenwert hat meine Erholung und „Zeit für mich“ derzeit in meinem Leben?
- Betreibe ich momentan Raubbau hinsichtlich meiner Energie?
- Wann habe ich mich das letzte Mal um mich selbst gekümmert, um WIRKLICH und NACHHALTIG Energie zu tanken?
- Was werde ich innerhalb der nächsten Woche umsetzen, um meine Energiespeicher zu füllen?
- Wie lange nehme ich mir schon vor, etwas an meiner Situation zu ändern?
- Wenn ich ehrlich zu mir bin: Wie realistisch ist es, dass ich die Situation allein nachhaltig verändert bekomme?
Wenn deine Antworten auf Frage 5 und 6 ernüchternd waren, weißt du, wie du mich erreichst!
Das war’s für heute.
Alles Gute,
Niko