In diesem Führungsimpuls wird es wieder um die Themen Kommunikation und Beziehungen gehen.
Du wirst heute einen Ansatz kennenlernen, mit dem du beides verbessern kannst.
Das Problem
Ein Problem, das häufig zu Störungen in der Kommunikation führt, ist ein allzu menschliches Verhalten:
Wir erwarten von unserem Gegenüber die Verantwortungsübernahme für die Kommunikation.
Was meine ich damit?
Stell dir zwei Personen vor: Alex und Kim. Alex fühlt sich von Kims Verhalten verletzt.
Alex denkt sich:„Kim hat mich verletzt … es liegt an Kim, den ersten Schritt zu machen und sich zu entschuldigen.“
Kim denkt sich:„Alex ist so distanziert … wenn Alex ein Problem hat, sollte Alex das einfach ansprechen. Ich kann doch keine Gedanken lesen!“
Die perfekte Grundlage für einen Stillstand, der im schlimmsten Fall auch die Beziehung beeinträchtigt.
Wahrscheinlich hast du eine ähnliche Situation schon einmal selbst erlebt.
Die Frage ist: Wie lassen sich solche Situationen am besten entschärfen?
Die Lösung
Peter F. Drucker beschreibt in seinem Buch „Managing Oneself“ eine hilfreiche Haltung: „Übernimm die Verantwortung für deine Beziehungen“ – und das bedeutet oft auch, die Initiative in der Kommunikation zu ergreifen.
Wenn wir das auf Alex und Kim anwenden, sieht das so aus:
Alex könnte zu Kim sagen:„Hey, dies ist vorgefallen und das löst jenes in mir aus. Können wir darüber reden?“
Kim könnte nachfragen:„Ich habe das Gefühl, dass dich etwas beschäftigt. Möchtest du darüber sprechen?“
Das klingt einfach, ich weiß.
Aber wenn die Emotionen hochkochen, ist es alles andere als das.
Trotzdem – für eine gesunde Beziehung und klare Kommunikation, lohnt es sich oft den eigenen Stolz beiseite zu schieben und den ersten Schritt zu gehen.
Dabei kann die Frage helfen, die ich bereits in meinem Newsletter: „Wie du deine Mitarbeitenden ins Fortschrittsdenken bekommst“ vorgestellt habe:
„Wie kann ich die Sache / das Thema / den Vorgang voranbringen und was muss ich dafür tun?“
Natürlich kannst du das Prinzip „Die Verantwortung für die Kommunikation übernehmen“ auch in vielen weiteren Situationen anwenden.
Hier ein paar Beispiele:
- Bei der Kommunikation während Veränderungsprojekten: Sprich proaktiv die Veränderungen an, anstatt auf die Fragen der Mitarbeitenden zu warten.
- In der Kommunikation von Erwartungen: Sprich deine Erwartungen explizit aus, anstatt davon auszugehen, dass das Gegenüber sie errät.
- Bei der Kommunikation von Zielen: Kommuniziere wichtige Ziele so oft, bis der/die letzte sie verstanden hat, anstatt zu erwarten, dass sie von allen beim ersten Mal verstanden wurden.
- In der alltäglichen Kommunikation: Stelle durch Rückfragen sicher, dass das Gegenüber deine Botschaft so versteht, wie du es beabsichtigst.
Action Zone
- Wie du aktiv werden kannst -
1. Gehe gedanklich eine Situation aus der Vergangenheit durch, in der die Kommunikation zum Stillstand kam, weil niemand die Verantwortung übernommen hat.
- Wie hättest du die Verantwortung für die Kommunikation übernehmen können?
2. An welcher Stelle kannst du heute und zukünftig noch mehr die Verantwortung für deine Kommunikation übernehmen? (z. B. in Veränderungsprojekten, bei der Kommunikation deiner Erwartungen …)
Ich wünsche dir viel Spaß beim Reflektieren und Umsetzen.
Alles Gute,
Niko