Lesezeit: 5 Minuten
In diesem Führungsimpuls wirst du eine Methode kennenlernen, mit der du gewünschte Verhaltensänderungen schneller erreichst.
Egal, ob du:
Das Problem bei Verhaltensänderungen
Die größte Herausforderung beim Ändern des eigenen Verhaltens ist, dass ca. 95 % unseres Verhaltens unterbewusst passiert.
Wir steuern es weder willentlich noch sind wir uns in dem Moment, in dem wir das Verhalten an den Tag legen, dessen bewusst.
Unser Gehirn steuert das Verhalten nach einem „Reiz ➔ Reaktion“ Muster.
Das bedeutet: Unser Gehirn nimmt einen Reiz (z. B. die Worte unseres Gegenübers) wahr und antwortet umgehend mit einer Reaktion (einem Verhalten oder Gedanken).
Diese Reaktionen sind Automatismen in Form von Gewohnheiten oder „Standard Verhaltensweisen“.
In den meisten Fällen sind diese Automatismen hilfreich für uns, denn sie sorgen dafür, dass wir unsere geistige Kapazität für andere Dinge aufwenden können.
Stell dir nur mal vor, du müsstest andauernd daran denken zu atmen – oder jedes Mal beim Laufen bewusst deine Beine zu heben.
Wir wären nur noch damit beschäftigt, zu überleben und könnten uns über nichts anderes Gedanken machen.
Manchmal sind diese Automatismen jedoch weniger hilfreich und unerwünscht.
Z. B. wenn sie dazu führen, dass Menschen:
In solchen Fällen kann es notwendig sein, das eigene Verhalten zu ändern und durch ein hilfreicheres Verhalten zu ersetzen.
Die einzige Möglichkeit das zu tun, ist das „Reiz ➔ Reaktion“ Schema zu unterbrechen und eine bewusste Entscheidung für ein anderes Verhalten „dazwischenzuschieben“.
Das klingt jedoch einfacher, als es ist … denn in der Praxis läuft das „Reiz->Reaktion“ Muster so schnell ab, dass du gar nicht die Zeit für eine bewusste Entscheidung hast.
Wenn überhaupt, wird uns meist erst lange im Nachgang bewusst, dass wir uns nicht so verhalten haben, wie wir es uns eigentlich vorgenommen haben.
Viele Verhaltensveränderungen scheitern daher aufgrund einer fehlenden Methode, um die Reaktion vom Reiz zu trennen.
Gute Vorsätze allein helfen leider nicht zu einer Verhaltensänderung.
Daher möchte ich dir heute eine „spielerische“ Methode an die Hand geben.
Das „Catch Sooner“ Spiel
Auf das „Catch Sooner“ Spiel bin ich über das Buch „The Responsibility Process“ von Christopher Avery gestoßen.
Von dem Spiel begeistert, habe ich es noch mit Erkenntnissen über erfolgreiche Verhaltensänderungen aus den Büchern „The Power of Habit"* und „Atomic Habits"* ausgebaut.
Rückwirkend betrachtet ist es ein absoluter Glücksfund, denn es hat mir und mehreren hundert meiner Coachees und Teilnehmenden von Führungskräfte-Trainings bisher in vielen erfolgreichen Verhaltensänderungen geholfen:
Ein paar Beispiele:
Was steckt also hinter dem Catch Sooner Spiel?
Die Idee dieser Methode ist es, den Zeitraum zwischen Reiz und dem Bewusstwerden über ein unerwünschtes Verhalten im Laufe der Zeit immer geringer zu bekommen.
So, dass man sich schon irgendwann „vorher“ ertappt, bevor man das unerwünschte Verhalten zeigt …
… und sich dann bewusst für das neue Verhalten entscheiden kann.
Wichtig dabei ist, dem Ganzen einen spielerischen und neugierigen Charakter zu geben und sich nicht über das unerwünschte Verhalten zu ärgern, sondern sich zu freuen, dass es einem immer früher auffällt.
Wenn du das Catch Sooner Spiel anwenden willst, folgst du am besten folgenden 4 Phasen:
Phase 1 – Reflektiere am Ende des Tages
Beginne das Catch Sooner Spiel damit, dir eine Verhaltensweise herauszusuchen, welche du dir an– oder abgewöhnen möchtest.
Setze dir am Ende jedes Tages einen Zeitblocker von wenigen Minuten und reflektiere deinen Tag:
Nach einer gewissen Zeit wirst du feststellen, dass dir plötzlich schon vor der abendlichen Reflexion auffällt, dass du das unerwünschte Verhalten gezeigt hast.
Das ist der Punkt, an dem du in Phase 2 kommst.
Phase 2 – Erwische dich früher
In dem Moment, in dem es dir auffällt:Mit etwas Zeit und Übung wirst du dich direkt nach der unerwünschten Handlung erwischen.
Dann beginnt Phase 3
Phase 3 – Erwische dich „live“
Wenn du so weit bist, dass du dich unmittelbar nach dem unerwünschten Verhalten erwischst, ist der nächste Schritt live darauf zu reagieren.
Sobald es dir auffällt:
Nach einer gewissen Zeit wirst du feststellen, dass du direkt beim Reiz deinen inneren Drang, die unerwünschte Verhaltensweise auszuführen, bemerkst.
Das bringt dich in die Phase 4.
Phase 4 – das neue Verhalten zur Gewohnheit machen
Inzwischen bist du so weit, dass du dein unerwünschtes Verhalten erkennst, bevor du es ausführst.
Jedes Mal, wenn das vorkommt:
Mit jedem Mal, bei dem du dich bewusst für das neue Verhalten entscheidest, wird dieser Weg in deinem Gehirn gefestigt …
… bis das neue Verhalten irgendwann zur Gewohnheit wird.
Das war das Catch Sooner Spiel.
Ich hoffe, du wirst genauso viel Gefallen daran finden, wie meine Coachees und Trainingsteilnehmer.
Gelegenheiten, das Spiel auszuprobieren, wirst du durch die vergangenen und kommenden Führungsimpulse genug haben …
… denn, wie ich dich einschätze, ist es dir wichtig, meine E-Mails nicht nur in deinem Postfach zu sammeln, sondern auch das Wissen anzuwenden. 😉
Action Zone
- Wie du aktiv werden kannst -
- Überlege dir eine zu verändernde Verhaltensweise.
- Übe dich im Catch Sooner Spiel mit ihr.
- Hab Spaß dabei!
Jetzt viel Spaß beim Anwenden des Catch Sooner Spiels.
Alles Gute,
Niko
PS: Möchtest du zukünftige Ausgaben meines Newsletters bequem in dein E-Mail-Postfach erhalten? Dann abonniere hier meinen Newsletter.